BUND Kreisverband Reutlingen

Mauerblümchen und Insekten

Zwei Goldstaub-Laubkäfer (Hoplia argentea) auf einer offenen, rosa Rosenblüte  (Jakob Scheuble / BUND Reutlingen)

Kleine Oasen

Mauerblümchen und Ritzenrebellen sind kleine Oasen für Insekten im städtischen Raum. Auch wenn unsere Honigbienen bis zu fünf Kilometer weit fliegen können, um neue Pollenquellen zu finden, brauchen Wildbienen, Schlupfwespen und andere Insekten einen "Schnellimbiss" in der Nähe, nicht weiter als 400 Meter entfernt, um zu überleben2. Und dieser Imbiss muss heimisch sein. Mit gezüchteten gefüllten Blüten können sie nichts anfangen.

 

Insekten in Ökosystemen

Insekten haben viele wichtige Funktionen in Ökosystemen. Eine ihrer bekanntesten Aufgaben ist die Blütenbestäubung. Auch bei der Zersetzung von Pflanzen und Tieren, der biologischen Schädlingskontrolle und bei der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit1 spielen Insekten eine große Rolle. Als Teil der Nahrungskette sind sie unverzichtbar u. a. für Vögel.

Artenreichste Gruppe

Insekten machen gut 70% der Arten auf der Erde aus; fast drei Viertel aller Tierarten in Deutschland sind Insekten1. Bei ihnen ist ein besonders drastischer Rückgang der Artenvielfalt festzustellen. Doch nicht nur die Zahl der Arten, sondern auch die Zahl der Individuen nimmt deutlich ab. Die Gründe sind vor allem der Verlust von Lebensräumen und die Intensivierung der Landwirtschaft. Der Rückgang der Insekten führt zu weitreichenden Problemen. Die Landwirtschaft, besonders der Obst- und Gemüseanbau, ist auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Fehlen die Insekten, bricht die Produktion ein und steigen die Preise.
 

Quellen:

1 Insektenrückgang: Daten und Fakten, Internetseite des Bundesamt für Naturschutz
2 Mögliche Folgen eines Insektenrückgangs, Internetseite des Bundesamt für Naturschutz
3 https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Wildbienen-im-Garten-ansiedeln,wildbienen100.html

Schmetterlinge auf dem Rückzug

Nach Zahlen der Europäischen Umweltagentur (EEA) sind die Populationsgrößen von 17 in der EU verbreiteten Schmetterlings- arten im Zeitraum von 1990 bis 2011 um rund die Hälfte geschrumpft.

Acker, Garten, Park und Wald:

Pestizide überall

Pestizide werden großflächig in der Landwirtschaft eingesetzt, um Ernteerträge zu maximieren und Ausfälle  zu vermeiden. Aber auch Städte und Gemeinden halten mit solchen Giften Wege krautfrei – und auch mancher Hobbygärtner seine Parzelle mit Allround-Pflanzenkillern.

Mehr zum Thema Pestizide

www.bund.net/umweltgifte/pestizide/